Die verschiedenen Schreibweisen des Familiennamen Betz

Von fast allen Namen gibt es heute unterschiedliche Schreibweisen, so auch vom Familiennamen Betz. Dies ist darauf zurückzuführen, dass früher die meisten Menschen gar nicht oder nur schlecht schreiben konnten. Die Namen wurden mündlich weitergegeben und die Orthographie war den Dialekten und dem Ohr des Schreibers überlassen. Die lange Zeit ungenormte Schreibweise der Pfarrer, Gemeindeschreiber und Beamten aller Art, aber auch Sorglosigkeit und Unwissenheit des Schreibers, führten unweigerlich zu den verschiedensten Schreibweisen. Erst Martin Luther mit seiner Bibelübersetzung um 1510, schuf eine einheitliche, deutsche Schriftsprache.

Die grossen Auswanderungswellen im 18. und 19. Jahrhundert, nach fernen Ländern wie Amerika, Australien, Palästina aber auch nach Russland, England und dem Balkan etc. brachten zusätzliche Schreibweisen mit sich. Die Familiennamen wurden meistens dem vorherrschenden Sprachsystem angepasst. So haben sich zum Beispiel in englischen Sprachgebieten aus Betz und Bez über die Zeit Namen wie Bats, Bates, Batts, Betts und Bettes entwickelt. Es ist durchaus nicht auszuschliessen, dass der eine oder andere Namensträger einer solchen Variante zu unserer entfernten Verwandtschaft gehört.

Im deutschen Sprachgebiet ist in Mittel - und Norddeutschland eigentlich nur die Schreibweise Betz geläufig. Im Raum Bayern sind die Schreibweisen Benz, Betz, Pez und Petz nachgewiesen und im Raum Baden-Württemberg und der Schweiz mehrheitlich Bez, Berz und Betz.

Seit der Führung der standesamtlichen Unterlagen (im Linksrheinischen Gebiet schon seit Ende des 18. Jahrhunderts, im übrigen Deutschland seit 1876) sind solche Änderungen der Schreibweise zwar selten geworden, kommen aber in einer Reihe von Fällen immer wieder einmal vor. So wurde in meiner Stammlinie der Familienname zwischen 1600 bis 1840 mehrheitlich Bez geschrieben. Durch eine Schreibreform oder was auch immer, wird der Name nach 1840 fast ausschliesslich Betz geschrieben. Die Schreibform Bez hat sich aber vor allem im Raum südlich Stuttgart sehr stark gehalten.

Das beigefügte Beispiel aus dem Ev. Kirchenregister zu Mägerkingen zeigt auch eine gewisse Verunsicherung des Schreibers.

Ev. Kirchenregister Mägerkingen Band II / Blatt 132